Was hat es mit der Schöpfung unserer Welt
auf sich?
Der Hinduismus gibt darauf eine Antwort, – eine
poetische Version der Urknalltheorie: Überall herrscht
Dunkelheit, sternenlose Nacht. Gott Vishnu schläft tief.
Er ruht in und auf der Substanz seines eigenen Seins,
dem kosmischen, dunklen Urwasser. Doch irgendwann einmal
beginnt er zu träumen. Dann wächst aus seinem Nabel ein
Lotus aus reinem Gold, strahlend wie die Sonne. Auf ihm
sitzt Brahma der Schöpfergott. Ein Tag Brahmas bricht
an. Der Kosmos, unsere Welt entsteht. Sie ist maya,
Vishnus Traum.
Doch ist nicht alles nur ein Traum. Vielmehr gilt es,
aus diesem Traum aufzuwachen, vom leidvollen Zyklus der
Wiedergeburten erlöst zu werden; denn die Seele, sie ist
unsterblich, wie ein Tropfen auf einem Lotusblatt (der
nicht haftet und sich nicht verbindet), heißt es in den
alten Schriften der Inder. Dieser eine Tropfen weist
über die Zahl 4, das Symbol für die sichtbare Welt,
hinaus. Die 4+1, die 5, symbolisiert den ersten Schritt
in Richtung Ewigkeit. Und so begeben wir uns nach Indien
und machen uns auf die Suche nach dem Zauber der
Unsterblichkeit …
Der Film zeigt, dass die Natur Ausdruck
geistiger Kräfte ist, und nicht – wie gemeinhin
angenommen – eine bloße Ansammlung biologischen
Materials.
Indigene Kulturen würden noch einen Schritt weiter gehen
und sagen: in der Natur, in Pflanzen, Bäumen und Steinen,
leben spirituelle Mächte, Geister, die eine große
Wirkung auf ihr Umfeld haben. Durch diese eher
ungewohnte, andere Art der Naturbetrachtung soll der
Zuschauer für das ‚innere Leben der Natur’
sensibilisiert werden.
Die mit Musik untermalten Naturaufnahmen sind in eine
anekdotenhafte Erzählung gekleidet, die mystisches
Wissen aus der hawaiianischen, aber auch aus
altindischer und indianischer Tradition vermittelt.
Diese Kulturen, wie Urkulturen im Allgemeinen, sind in
ihrem Denken und Wissen über das Wesen der Schöpfung und
Natur miteinander verbunden.